Today’s German Süddeutsche Zeitung carries an op-ed, “Wenn
Israels Flagge brennt”, that I wrote about flag burning and whether it should
be outlawed, a demand that arose in Germany, following the recent burning of
Israeli flags at anti-Israel demonstrations. These demonstrations took place
after Trumps announcement that he would be moving the US embassy from Tel Aviv
to Jerusalem.
Get a copy, if you read German.
Danke für den Hinweis! Habe Ihren Beitrag gleich gelesen, wie so häufig folge ich gerne Ihrer pointierten und zugleich differenzierten Argumentation. Und auch bei dem Schlussabsatz des Textes bin ich ganz auf Ihrer Seite.
ReplyDeleteNur in einer Hinsicht kann ich Ihnen nicht ganz folgen. Bei all meinem tiefen Misstrauen gegenüber staatlichen Symbolen und insbesondere gegenüber dem Flaggenkult, der mir so häufig albern, verlogen oder auch gefährlich erscheint: Es ist ein Unterschied, ob ich eine Fahne hisse oder sie verbrenne. Ein Symbol zu zerstören (was immer ich von dem Symbol halten mag) ist nach meinem Dafürhalten gerade nicht mit der "Widerlegung eines Argumentes" gleichzusetzen. Wenn ich ein Argument widerlege, erkenne ich den, der dieses Argument vorgebracht hat, als Gesprächspartner an; mit meinem Gegenargument schaffe ich einen Raum des Diskursiven, in dem die Regeln des gegenseitigen Respekts und des gegenseitigen Zuhörens gelten.
Wenn ich eine Fahne verbrenne, argumentiere ich nicht, sondern stelle - symbolisch - fest, dass ich mein Gegenüber nicht akzeptiere, sondern auslöschen will.
Nur einige 100 Meter entfernt vom Pariser Platz, wo die Fahne Israels verbrannt wurde, befindet sich der Bebelplatz, wo am 10. Mai 1933 Bücher verbrannt wurden. Die Nazis haben sehr schnell und radikal gezeigt, was dieser symbolische Akt tatsächlich bedeutete: Bald brannten auch die Autoren.
Deshalb denke ich: Wer verbrennt, argumentiert nicht mehr. Richtig, die Katholiken und Protestanten in Nordirland haben mit ihren Fahnenumzügen auch nicht mehr argumentiert; und die israelischen Siedler, die ihre Flagge auf palästinensischem Boden in den besetzten Gebieten hissen, tun das auch nicht. Dann gilt es zu argumentieren - dass hier, wie in so vielen anderen Fällen (und anderen Ländern), das Symbol verwendet oder auch missbraucht wird, um zu provozieren, um Unrecht zu tun. Wenn ich die jeweiligen Flaggen verbrenne, bin ich auf dem gleichen Niveau der Provokateure oder derjenigen, die Unrecht tun. Das heißt, ich verabschiede die Argumentation, akzeptiere die Aggression und treibe die Spirale der Gewalt weiter ... Was wir ja nicht wollen.
Burning the British flag is not an offence in the UK. It is not some sacred object as it is in the US. The British have been used for decades to images of mobs in different parts of the world burning the British flag. Nor does it particularly bother the majority of people in the UK. I can understand that the burning of the flag is an emotive issue in a country such as Israel which sees itself as under threat, but I do not think Israel should attempt to put pressure eg on Germany to criminalize the burning of flags. It is a relatively minor form of protest. Better than throwing molotov cocktails. The banning of the burning of flags would be yet another head ache for the police. They would also have to arrest people for burning the US flag, the Turkish flag, the Iranian flag.
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